Eine Eigentumswohnung in der Schweiz ist eine unabhängige Wohneinheit innerhalb eines Gebäudekomplexes, die einer einzelnen Person oder Familie gehört. Die Besitzenden teilen sich jedoch die Verantwortung für gemeinschaftliche Bereiche wie Flure und Aussenanlagen mit den anderen Wohnungseigentümern.

Eigentumswohnung oder Mietwohnung: Was ist die klügere Wahl?

In der Schweiz kann es durchaus sinnvoll sein, eine Eigentumswohnung zu kaufen, insbesondere in Regionen, in denen die Immobilienpreise stabil sind oder tendenziell steigen. Durch den Kauf einer Wohnung bauen Sie langfristig Vermögen auf und sind vor steigenden Mieten geschützt. Allerdings sind die anfänglichen Kosten und die Pflichten, die mit dem Besitz einer Eigentumswohnung verbunden sind (wie die Instandhaltung und Nebenkosten), nicht zu unterschätzen.

Das Mieten einer Wohnung bietet in der Schweiz mehr Flexibilität. Da die Mobilität im Arbeitsmarkt zunehmend wichtig wird, kann das Mieten besonders für diejenigen attraktiv sein, die nicht an einen bestimmten Ort gebunden sein wollen. Ausserdem sind die monatlichen Kosten in der Regel vorhersehbarer, da grössere Reparaturen in der Verantwortung des Vermieters liegen.

Jedoch ist das Mieten in der Schweiz teuer und die Mieten können steigen. Insbesondere in Städten wie Zürich oder Genf kann es schwierig und kostspielig sein, eine geeignete Mietwohnung zu finden. Daher ist es wichtig, die Kosten des Wohnens im Verhältnis zu Ihrem Einkommen und Ihren finanziellen Zielen zu betrachten.

Schliesslich ist es wichtig zu beachten, dass der Schweizer Immobilienmarkt regional sehr unterschiedlich ist und es von entscheidender Bedeutung ist, sich gut zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Ob Kauf oder Miete für Sie die bessere Option ist, hängt stark von Ihrer persönlichen und finanziellen Situation sowie von Ihren langfristigen Plänen und Zielen ab.

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Was sind die wiederkehrenden Kosten bei einer Eigentumswohnung?  

Beim Besitz einer Eigentumswohnung in der Schweiz fallen verschiedene wiederkehrende Kosten an, die Sie bei der Budgetplanung berücksichtigen sollten.

  1. Hypothekenzahlungen: Wenn Sie für den Kauf Ihrer Eigentumswohnung eine Hypothek aufgenommen haben, sind die monatlichen Hypothekenzahlungen Ihr grösster wiederkehrender Kostenposten.
  2. Nebenkosten: Zu den Nebenkosten gehören Ausgaben für Wasser, Heizung, Strom und eventuell Gebühren für Kabel- oder Internetdienste.
  3. Instandhaltungs- und Reparaturkosten: Als Eigentümer sind Sie für die Instandhaltung und Reparatur Ihrer Wohnung verantwortlich. Obwohl diese Kosten nicht unbedingt regelmässig anfallen, ist es ratsam, einen Teil Ihres Budgets für unvorhergesehene Reparaturen und Wartungsarbeiten zurückzulegen.
  4. Gemeinschaftskosten: Als Wohnungseigentümer in der Schweiz sind Sie Teil einer Stockwerkeigentümergemeinschaft und tragen zu den gemeinsamen Ausgaben bei. Diese Kosten umfassen in der Regel die Instandhaltung und Reparatur der gemeinschaftlich genutzten Bereiche (wie das Treppenhaus und Aussenbereiche), Dienstleistungen wie die Schneeräumung und eventuell auch Beiträge für eine Immobilienverwaltung oder einen Hausmeister-Service.
  5. Gebäudeversicherung: Als Eigentümer sind Sie dafür verantwortlich, Ihre Wohnung zu versichern. Die Prämien für Gebäudeversicherungen variieren je nach Grösse und Wert der Wohnung sowie nach Lage und Alter des Gebäudes.
  6. Vermögenssteuer: In der Schweiz wird Ihr Vermögen, einschliesslich Ihrer Eigentumswohnung, besteuert. Die Vermögenssteuer wird jährlich erhoben und die genaue Höhe variiert je nach Kanton und Gemeinde, da diese die Steuersätze festlegen.
  7. Amortisation: Falls Sie sich für eine indirekte Amortisation entschieden haben, müssen Sie Beiträge in eine gebundene Vorsorgeversicherung (Säule 3a) einzahlen.

All diese Kosten sollten in Ihre finanzielle Planung einbezogen werden, bevor Sie sich für den Kauf einer Eigentumswohnung entscheiden. Es ist wichtig, dass Sie sich ein klares Bild von den gesamten Kosten machen, die mit dem Besitz einer Eigentumswohnung verbunden sind, und nicht nur den Kaufpreis betrachten.

Wieviel Eigenkapital benötige ich für den Kauf einer Wohnung?

Beim Kauf einer Wohnung in der Schweiz ist es wichtig zu wissen, wie viel Eigenkapital Sie benötigen. Nach den geltenden Finanzierungsrichtlinien müssen Käufer in der Regel mindestens 20% des Kaufpreises der Wohnung als Eigenkapital vorweisen.

Das bedeutet, wenn Sie beispielsweise eine Wohnung für CHF 500’000 kaufen möchten, sollten Sie mindestens CHF 100’000 als Eigenkapital haben. Der Rest kann durch eine Hypothek finanziert werden, wobei die maximale Beleihung in der Regel bei 80% des Verkehrswertes der Immobilie liegt.

Zudem ist zu beachten, dass mindestens die Hälfte des geforderten Eigenkapitals – also in unserem Beispiel CHF 50.000 – aus «harten» Eigenmitteln bestehen muss. Darunter fallen beispielsweise Ersparnisse oder ein bereits abbezahltes Grundstück. «Weiche» Eigenmittel wie beispielsweise Vorsorgegelder oder ein Darlehen von Dritten zählen nicht dazu.

Ein ausreichendes Eigenkapital ist also entscheidend, um in der Schweiz eine Wohnung kaufen zu können. Es ist jedoch auch wichtig, dass Sie sich andere damit verbundene Kosten, wie Notargebühren, Grunderwerbssteuer und Maklergebühren, leisten können. Diese Kosten werden in der Regel nicht durch die Hypothek abgedeckt und müssen aus Ihrem Eigenkapital bestritten werden.

Tragbarkeit muss gewährleistet sein

Die Tragbarkeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei der Finanzierung einer Eigentumswohnung in der Schweiz zu berücksichtigen ist. Die Tragbarkeitsregel bezieht sich auf die Fähigkeit des Käufers, die Hypothekenzahlungen langfristig zu leisten.

Laut den Richtlinien der meisten Banken in der Schweiz sollte der jährliche Aufwand für die Hypothek, also Zinsen, Amortisation und Nebenkosten, nicht mehr als ein Drittel Ihres Bruttoeinkommens betragen. Dies wird oft als Tragbarkeitsquote bezeichnet.

Um die Tragbarkeit zu berechnen, verwenden Banken häufig einen hypothetischen Zinssatz (in der Regel 5%), der höher ist als der aktuelle Marktzinssatz, um sicherzustellen, dass die Kreditnehmer auch bei steigenden Zinsen ihre Hypothekenzahlungen noch leisten können.

Betrachten wir ein Beispiel: Angenommen, Sie verdienen CHF 120’000 pro Jahr. Ein Drittel davon beträgt CHF 40’000. Das ist der maximale Betrag, den Sie jährlich für Ihre Hypothek aufwenden sollten. Beachten Sie, dass in diese Rechnung neben der Hypothek auch die Nebenkosten und die Amortisation einbezogen werden sollten.

Es ist wichtig zu verstehen, dass sowohl das Eigenkapital als auch die Tragbarkeit eine Rolle spielen, wenn Sie eine Hypothek für den Kauf einer Wohnung in der Schweiz aufnehmen möchten. Beide Faktoren beeinflussen, wie viel Sie sich leisten können und wie hoch Ihre monatlichen Zahlungen sein werden.

Kann ich Steuern sparen mit einer Eigentumswohnung?

Als Eigenheimbesitzer in der Schweiz können Sie von verschiedenen steuerlichen Vorteilen profitieren, die Ihnen dabei helfen können, Ihre jährliche Steuerlast zu reduzieren. Im Folgenden stellen wir einige der wichtigsten Aspekte vor.

Abzug von Hypothekenzinsen

Zunächst einmal können Sie die Zinsen, die Sie auf Ihre Hypothek zahlen, von Ihrem steuerpflichtigen Einkommen abziehen. Dies kann zu erheblichen Einsparungen führen, insbesondere in den ersten Jahren nach dem Kauf der Wohnung, wenn der Zinsanteil Ihrer Hypothekenzahlungen am höchsten ist. Beachten Sie jedoch, dass der abzugsfähige Betrag begrenzt sein kann, abhängig von den Bestimmungen in Ihrem Kanton.

Abzug von Unterhaltskosten und Renovierungen

Auch die Kosten für den Unterhalt und die Instandhaltung Ihrer Wohnung können steuerlich abzugsfähig sein. Dies schliesst Reparaturen, Renovierungen und sogar kleinere Verbesserungen ein, solange diese dazu dienen, den Wert der Wohnung zu erhalten und nicht zu erhöhen. Beispielsweise können die Kosten für einen neuen Anstrich oder die Reparatur eines defekten Fensters abzugsfähig sein.

Vermögenssteuer

Bei der Vermögenssteuer wird der Eigenheimbesitzer in der Regel bevorzugt, da der steuerliche Wert einer selbst genutzten Liegenschaft in der Schweiz oft niedriger ist als der Marktwert. Das heisst, die Steuer wird auf einem niedrigeren Betrag berechnet, was zu geringeren Vermögenssteuern führt.

Indirekte Amortisation

In der Schweiz gibt es eine Möglichkeit, Hypothekenschulden und damit die Vermögenssteuer zu reduzieren, ohne die Schuld tatsächlich zu tilgen. Dies wird als indirekte Amortisation bezeichnet. Bei dieser Methode zahlen Sie Beiträge in eine gebundene Vorsorgeversicherung (Säule 3a). Die eingezahlten Beträge können vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden, und die Erträge aus der Vorsorge werden erst bei der Auszahlung besteuert, in der Regel zu einem günstigeren Steuersatz.

Vorsicht bei der Eigennutzung

Ein wichtiger Aspekt, den man beachten sollte, ist die Eigennutzung. Wenn Sie Ihre Eigentumswohnung selbst bewohnen, müssen Sie den sogenannten Eigenmietwert versteuern, der als Einkommen gilt. Dies kann teilweise die steuerlichen Vorteile des Eigenheimbesitzes ausgleichen. In einigen Kantonen gibt es jedoch Diskussionen darüber, den Eigenmietwert abzuschaffen.

Es ist ratsam, sich von einem Steuerberater beraten zu lassen, um die steuerlichen Auswirkungen des Kaufs einer Eigentumswohnung vollständig zu verstehen. Diese Vorteile können erheblich sein, aber sie hängen stark von Ihrer persönlichen finanziellen Situation und den spezifischen Steuergesetzen in Ihrem Kanton ab.