Ein Baumangel ist eine Abweichung eines Bauwerks von den vereinbarten Beschaffenheitsmerkmalen. Baumängel können erhebliche Folgen für Eigentümer, Mieter und Käufer von Immobilien haben, da sie oft kostspielige Reparaturen erfordern und sogar den Wert einer Immobilie mindern können. Dieser Artikel soll vier Aspekte von Baumängeln beleuchten: Arten von Baumängeln, deren Erkennung, die Rechtslage in der Schweiz und wie man sie vermeidet.

Arten von Baumängeln

Baumängel können vielfältig sein und erhebliche Auswirkungen auf die Sicherheit, Funktion und das Aussehen eines Gebäudes haben. Die gängigsten Arten von Baumängeln lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen: strukturelle Mängel, Materialmängel und Ausführungsmängel.

Strukturelle Mängel

Strukturelle Mängel sind solche, die die tragende Struktur des Gebäudes beeinträchtigen. Sie können das Fundament, die Wände, Decken, Dächer und andere wichtige tragende Elemente betreffen. Beispiele hierfür sind Risse im Fundament, Verschiebungen der Bodenplatte, fehlerhafte oder beschädigte Stützbalken und Probleme mit der Dachkonstruktion. Strukturelle Mängel können die Stabilität und Sicherheit eines Gebäudes ernsthaft gefährden und erfordern oft sofortige Reparaturen.

Materialmängel

Materialmängel treten auf, wenn die verwendeten Baustoffe fehlerhaft sind oder nicht den erforderlichen Standards entsprechen. Dies kann eine Vielzahl von Probleme verursachen, von ästhetischen Fehlern bis hin zu schwerwiegenden strukturellen Problemen. Beispiele für Materialmängel sind mangelhafte Isolierung, minderwertige Fenster oder Türen, fehlerhafte Sanitär- oder Elektroinstallationen und die Verwendung von baubiologisch bedenklichen oder gesundheitsschädlichen Materialien.

Ausführungsmängel

Ausführungsmängel beziehen sich auf Fehler, die während des Bauprozesses gemacht werden. Sie können auf schlechte Handwerkskunst, mangelnde Aufsicht oder fehlerhafte Planung und Konstruktion zurückzuführen sein. Beispiele hierfür sind unsachgemäße Installation von Komponenten, fehlerhafte Verbindungen, unzureichende Abdichtung gegen Feuchtigkeit oder Wasser, unsachgemäße Belüftung oder Fehler in der elektrischen Verkabelung.

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Erkennung von Baumängel

Die Erkennung von Baumängeln kann eine Herausforderung sein, insbesondere bei verborgenen Mängeln, die nicht sofort offensichtlich sind. Einige häufige Anzeichen können Risse in den Wänden oder Decken, Feuchtigkeitsprobleme oder undichte Fenster sein. Es ist ratsam, einen professionellen Bausachverständigen zu beauftragen, um eine Immobilie vor dem Kauf gründlich zu prüfen.

Rechtslage in der Schweiz

In der Schweiz sind die rechtlichen Aspekte von Baumängeln im schweizerischen Obligationenrecht geregelt. Der Bauunternehmer ist verpflichtet, das Werk frei von Mängeln zu übergeben, und im Falle von Mängeln haftet der Bauunternehmer für die Behebung der Mängel. Die Frist für die Geltendmachung von Mängelansprüchen beträgt in der Regel zwei Jahre ab Abnahme des Werkes, kann aber in bestimmten Fällen verlängert werden.

Vermeidung von Baumängeln

Um Baumängel zu vermeiden, ist eine sorgfältige Planung und Durchführung des Bauprojekts entscheidend. Dies umfasst die Auswahl von qualifizierten und erfahrenen Bauunternehmern, die Verwendung von hochwertigen Materialien und die ständige Überwachung des Baufortschritts. Darüber hinaus ist es wichtig, detaillierte und klare Verträge abzuschließen, die die Erwartungen und Pflichten aller Parteien genau definieren.