Die Festhypothek ist eine der beliebtesten Formen der Immobilienfinanzierung in der Schweiz, dank ihrer Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Sie ermöglicht es Hausbesitzern, ihre monatlichen Zahlungen über die gesamte Laufzeit des Darlehens hinweg konstant zu halten, unabhängig von Schwankungen der Marktzinssätze.

Was ist eine Festhypothek?

Eine Festhypothek ist eine der gebräuchlichsten Arten von Hypotheken in der Schweiz. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass der Zinssatz für die gesamte Laufzeit des Darlehens festgelegt ist. Das bedeutet, dass der Kreditnehmer einen festen monatlichen Betrag über einen vorher festgelegten Zeitraum hinweg zahlt. Die Laufzeiten für Festhypotheken variieren, liegen aber in der Regel zwischen 2 und 10 Jahren, wobei auch längere Laufzeiten möglich sind.

Die Festhypothek bietet den Darlehensnehmern eine erhebliche Sicherheit, da sie genau wissen, welche Hypothekenzahlungen sie für die Dauer des Darlehens zu leisten haben. Dies bietet einen erheblichen Vorteil gegenüber variablen Hypotheken, bei denen sich die Zahlungen mit steigenden oder fallenden Zinssätzen ändern können.

Ein weiterer Aspekt der Festhypothek in der Schweiz betrifft die Belehnung. Die meisten Banken bieten eine erste Hypothek an, die bis zu 65-70% des Kaufpreises oder des Verkehrswertes der Liegenschaft abdeckt, und eine zweite Hypothek für den restlichen Betrag bis zu einer Belehnungsgrenze von 80%. Es ist zu beachten, dass die Zinssätze für die zweite Hypothek in der Regel höher sind als die für die erste Hypothek.

Was hat Ihre Immobilie wert?

Machen Sie eine kostenlose Online-Bewertung Ihrer Immobilie in weniger als 2 Minuten.

Immobilienbewertung starten

Welche Kriterien müssen erfüllt sein, um eine Festhypothek zu erhalten?

Für die Aufnahme einer Festhypothek müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst müssen Sie ein ausreichend hohes Einkommen nachweisen, um eine Tragbarkeit von 5 Prozent garantieren zu können. Darüber hinaus müssen Sie mindestens 20 Prozent Eigenkapital für die Finanzierung einer Immobilie aufbringen. Dies bedeutet, dass die Bank Immobilienbesitzer mit einem Kredit von bis zu 80 Prozent des Kaufpreises unterstützen kann.

Bei einer 80-prozentigen Hypothek müssen in der Regel zwei Hypotheken vereinbart werden. Die erste Hypothek deckt je nach Bank 65 bis 70 Prozent des Verkehrswerts der Liegenschaft ab. Mit der zweiten Hypothek werden die fehlenden 10 bis 15 Prozent finanziert, wobei deren Zinssätze in der Regel höher sind als die der ersten Hypothek. Als Mindestbetrag setzen die meisten Banken CHF 100’000 für die Aufnahme einer Festhypothek fest.

Für die Beantragung einer Festhypothek benötigen Sie eine Reihe von Unterlagen. Dazu gehören:

  • Lohnausweise
  • Kopie Ihrer letzten Steuererklärung
  • Aktueller Beitreibungsauszug
  • Kaufvertrag der Immobilie
  • Einen Grundbuchauszug
  • Wertgutachten der Immobilie
  • Gebäudeausweis der Kantone (GEAK)
  • Einen detaillierten Baubeschrieb
  • Und weitere Dokumente zum Kreditnehmer und der Liegenschaft

So funktioniert die Festhypothek

Fallbeispiel 1: Belehnung von 70 Prozent

Nehmen wir an, Sie möchten eine Liegenschaft im Wert von CHF 800’000 erwerben und diese zu 70 Prozent belehnen. Das bedeutet, dass Ihre Hypothek CHF 560’000 betragen würde. Bei einer Festhypothek mit einer Laufzeit von 10 Jahren und einem Zinssatz von 2,5 Prozent würde Ihre jährliche Zinsbelastung CHF 14’000 betragen. Dies führt zu einer monatlichen Belastung von CHF 1’166.67.

Fallbeispiel 2: Belehnung von 80 Prozent

In diesem zweiten Fall möchten Sie eine Belehnung von 80 Prozent auf die gleiche Liegenschaft im Wert von CHF 800’000 vornehmen. Hier wäre die Hypothek in zwei Teile aufgeteilt: eine erste Hypothek von CHF 520’000  (bis 65 Prozent Belehnung) und eine zweite Hypothek von CHF 120’000 (die übrigen 15 Prozent Belehnung).

Die jährliche Zinsbelastung für die erste Hypothek bei einem Zinssatz von 2,5 Prozent beträgt CHF 13’000. Für die zweite Hypothek, mit einem etwas höheren Zinssatz von 3,5 Prozent, würde die jährliche Zinsbelastung CHF 4’200 Franken. Zusätzlich müssten Sie jedes Jahr CHF 8’000 zur Amortisation der zweiten Hypothek zahlen, die über einen Zeitraum von 15 Jahren abbezahlt werden soll.

Insgesamt würde dies eine monatliche Belastung von etwa CHF 2’100 ergeben.

Wie kann man von einer variablen zu einer Festhypothek wechseln?

Der Wechsel von einer variablen zu einer Festhypothek kann in der Regel durch die Aushandlung neuer Konditionen mit Ihrem aktuellen Hypothekenanbieter oder durch den Wechsel zu einem neuen Anbieter erfolgen. Dieser Prozess kann Gebühren beinhalten, und es ist wichtig, die potenziellen Kosten gegen die potenziellen Vorteile abzuwägen.

Unterschied zwischen Saron-Hypothek und Festhypothek?

Während eine Festhypothek einen festen Zinssatz über die gesamte Laufzeit bietet, ist eine Saron-Hypothek (Swiss Average Rate Overnight) variabel und basiert auf dem Durchschnittszinssatz von Schweizer Banken für Übernachtkredite. Dies bedeutet, dass die Zinssätze für eine Saron-Hypothek steigen oder fallen können, was sowohl Risiken als auch potenzielle Vorteile mit sich bringt.