Obwohl im ersten Quartal 2022 noch keine Schwankungen bei den Leitzinsen und den Hypothekarzinsen erwartet wurden, stehen wir kurz vor Ende des dritten Quartals 2022 an einer ganz anderen Stelle. Der Hypothekarzinsen Ausblick für das Jahr 2023 hat sich grundlegend geändert. Alle fortgeschrittenen Wirtschaftsnationen inklusive der Schweiz haben die Zinsen infolge der hartnäckigen Inflation massiv erhöht. Dies wird Auswirkungen auf die Hypothekarzinsen haben.
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Kostenlose ImmobilienbewertungZinserhöhungen der SNB
Zu Beginn 2022 lag die Inflationsprognose der Schweizer Nationalbank für das Jahr 2023 bei weniger als 2%. Aktuell sind wir Ende Oktober 2022 bei einer Inflationsrate von bereits 3,5%. In diesem Jahr hat die SNB die Leitzinsen bereits zwei Mal erhöht. Obwohl sie im 2021 noch der festen Überzeugung war, dass die Inflation nicht auf die Schweiz übergreife – und wenn überhaupt dann nur ganz leicht und vorübergehend. Die letzten zwei aggressiven Zinsenerhöhungen von – 0.75% auf + 0.50% haben gezeigt, dass die SNB nun kalte Füsse gekriegt hat und sich bereits vor einer Inflation fürchtet. Dies waren jedoch nicht die letzten Zinserhöhungen. Bereits im Dezember 2022 wird die SNB den Leitzins höchstwahrscheinlich um weitere 50 Basispunkte auf 1.00% erhöhen. Dies wird Auswirkungen auf die Hypothekarzinsen im Jahr 2023 haben.
Übergreifende Inflation
Die Schweiz hat zwar eine starke Wirtschaft und kommt aus einem deflationären Umfeld und trotzdem bedeutet dies nicht, dass sie von steigenden Preisen verschont wird. Die EU hat im Oktober 2022 bereits eine Inflation von über 10%. In den USA beträgt die Inflation trotz aggressiven Zinserhöhungen noch immer über 8%. Die Zinserhöhungen scheinen im Ausland nicht die erwartete Abkühlung zu geben. Die Gründe sind vielfältig: Die Preise steigen, da die Nachfrage über dem Angebot liegt. Es gibt einen Mangel an diversen Waren. Des Weiteren führt der Ukraine-Krieg zu höheren Energiepreisen. Wenn die Zinsen steigen, dann steigen auch die Zinsen für Kredite und für Hypotheken. Das ist ein Fakt.
Die UBS rechnet damit, dass zwar der SARON Zinssatz sich anpasst, aber der Effekt auf die Hypothekarzinsen eher gering ist (Quelle UBS). Des Weiteren schreibt die UBS, dass der Immobilienmarkt sich in der Schweiz in einer massiven Blase befindet. Vor allem die Immobilienpreise von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern in den Städten Zürich und Genf sind betroffen. Aber Achtung: Immobilienpreise können nur bei sehr tiefen Zinsen permanent an Wert gewinnen. Dazu braucht es zudem eine starke Nachfrage und die Klarheit, dass Wohneigentum günstiger ist als Miete. Dies ist in der aktuellen Situation nicht mehr gegeben.
Die Zinsen für Hypotheken steigen nun an. Wer jetzt eine Hypothek abschliesst, sollte eine Festhypothek auf 10 Jahre abschliessen. Auf keinen Fall eine Hypothek mit einem variablen Zinssatz. Auch sollte man sich jetzt als Eigentümer Gedanken machen, ob nicht ein Verkauf der eigenen Immobilie Sinn macht. Denn eins ist sicher. Die Wirtschaft muss abgekühlt werden, damit die Inflation wieder zurück geht. Für das Jahr 2023/2024 machen wir folgende Prognose: Höhere Hypothekarzinsen, weniger Nachfrage nach Wohneigentum und schlussendlich auch tiefere Immobilienpreise.